Wer sich für China interessiert, sollte diesen Twitterern folgen

Twitterer aus China empfehlen – das müssen natürlich acht Stück sein. Ist schließlich die chinesische Glückszahl. Also los:

Alexa Olesen ist für Associated Press in Peking. Eine gute Quelle für Tagesaktuelles und für Hintergründiges – seien es eigene Links oder interessante Retweets.

Mehr als 20 Jahre ist Andreas Landwehr dpa-Korrespondent in Peking. Seine Tweets liefern aber nicht nur einen deutschen Blick auf das Land, sondern auch viele Links internationaler Medien.

Bill Bishop teilt seinen chinesischen Alltag bei Twitter – und ist außerdem der Mann hinter dem großartigen „Sinocism“-Newsletter. Jeden Vormittag eine komplette China-Presseschau, auf Englisch und auf Chinesisch:

Edward Wong, Korrespondent der New York Times, twittert als „Genosse Wong“. Über seine Retweets habe ich viele andere gute China-Twitterer entdeckt.

Wer in China das Internet nutzt oder wissen will, wie das Netz in China funktioniert, sollte Fishjourner folgen. Er hat einen guten Überblick, was gerade gesperrt oder einfach langsam ist – immer nützlich zum Gegencheck, wenn bei einem selbst nichts läuft.

Politik, Popkultur, Podcasts – Kaiser Kuo ist Musiker und Autor und arbeitet bei Baidu. Und hat viel Spaß daran, mit anderen Twitterern zu diskutieren.

Louisa Lim ist für NPR in China. Auch sie ist eine kluge Kuratorin mit guten Links und Retweets. Spannend sind aber auch ihre Blicke hinter die Kulissen, die zeigen, wie Journalistenhandwerk in China manchmal aussieht.

Patrick Chovanec, Wirtschafts-Prof an der Tsinghua-Uni und Blogger, postet vor allem Links zu Wirtschafts-, Politik- und Gesellschaftsthemen. Und sowas hier:

Noch nicht genug? Mehr Vorschläge in der China-Twittererliste.

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Wer Schrift und Typografie liebt, kann sicher sein: In chinesischen Papierfabriken sitzen verwandte Seelen. Menschen, die Texte als Gestaltungselemente zu schätzen wissen. Zusammengeklaubt, irgendwoher. Gerne mit westlichem Bezug, um die ganzen Union Jacks und Freiheitsstatuen zu ergänzen, die hier auf Blöcke, Hefte, Ordner gedruckt werden.

Drei Beispiele, gekauft im Tian-Yi-Markt:

Heft 1: „Following the success of „Go Slow England“, this new edition delves into the pleasures of Slow food, Slow travel and Slow living – from Land’s End to Llandenny.“ Kommt aus dem Klappentext für ein Buch über Slow Food in Großbritannien aus dem Jahr 2010. Hier bei Amazon.

Heft 2: Da hat „W. Willirm Shakesperre“ wohl ein Stück namens „The Hamlet“ geschrieben. Der Text ist schmerzhaft schlicht à la „Hamlet has fascinated audiences and readers for centuries, and the first thing to point out about him is that he is enigmatic.“  Mehr bei SparkNotes, einer Seite mit, naja, nennen wir es mal Lernhilfen für Schüler.

Heft 3: „Dumbledore said to Harry,Youth,live with more fun“ – J.K. Rowling hat viel geschrieben, aber das dann doch nicht. Dennoch gibt es allerlei Google-Fundstellen für diesen Satz. Fanfiction? Dummytext? Schwer zu sagen.

Mein allerliebster Lieblingsliebling überhaupt in Sachen Text als Ornament ist aber diese Kladde. Blindtext als Deko. Ein Journalistentraum.

PS: Ja, in Deutschland laufen dafür Menschen rum, die sinnlose chinesische Schriftzeichen auf Shirts, Jacken oder Taschen mit sich tragen. Vielleicht haben sie sogar, wie Penny aus The Big Bang Theory, das Zeichen für „Suppe“ auf den Hintern tätowiert.

Drei Monate China in Fragen

Letztes Wochenende kam eine Anfrage von Newsroom.de ob wir mal übers Medienbotschafter-Programm reden können. Haben wir gemacht – und dabei auch das Thema gestreift, welche Fragen Chinesen mir in den letzten drei Monaten über Deutschland gestellt haben. Das waren allerdings deutlich mehr, als ins Interview gepasst haben:

Ist es in Deutschland teuer, zum Arzt zu gehen? Stimmt es, dass sich bei euch Fremde auf der Straße zulächeln? Bist Du verheiratet? Warum nicht? Ist „Sissi“ ein amerikanischer Film? Mögt ihr Frau Merkel?

Warum habt ihr so viel Grammatik? Hat Deutschland auch eine Kommunistische Partei? Bist Du religiös? Stimmt es, dass in Deutschland die Finanzkrise nicht so schlimm ist? Kennen alle Deutschen Oberst Stauffenberg? Bist Du Amerikanerin, Deutsche sollen doch ernst und still sein?

Kannst Du mit Stäbchen essen? Wie kriegt ihr für eure Tweets viele Replies? Gibt es bei euch auch „The Voice“? Du willst also Journalistin werden? Was verdient bei euch ein Ingenieur?

Hast Du Geschwister? Wie ist das Essen in eurer Kantine? Fahren alle Deutschen deutsche Autos? Wie spricht man Jürgen Klinsmann richtig aus? Stimmt es, dass man bei euch kostenlos studieren kann? Kennst Du Wuppertal?

Die zehnte China-Woche in Links

Beim letzten brennt noch das Licht – ob man „Letzten“ vielleicht lieber groß schreiben sollte? Petra Kolonko berichtet jedenfalls von einem älteren Ehepaar, das sein Haus für eine geplante Schnellstraße nicht verlassen will. Ergebnis: „Luo Baogen und seine Frau leben in einem halb abgerissenen Gebäude, das inmitten einer neuen Straße steht.“

Chen Guangcheng: Rebel of the Year 2012 – die Männerzeitschrift GQ hat ihre Männer des Jahres gewählt. Der Sieger in der Kategorie Rebell berichtet von seinem neuen Leben als „a humanitarian cause célèbre in the United States“: „At one point, an old friend who had planned to meet me on the plane came up and shook my hand. Of course, he asked, ‚Aren’t you happy to be leaving China?‘ ‚No, not really,‘ I said.“

China denies removing man over deaths of five homeless children – ohne Li Yuanlong wüsste die Öffentlichkeit nichts vom Tod fünf obdachloser Kinder in Guizhou. Nun ist der Reporter verschwunden, offenbar um weitere Berichte zu verhindern: „Soon after the revelations the authorities forced Li to take a ‚vacation‘, a method often used to deal with activists and dissidents.“

China erklärt seinen Nachbarn den Reisepass-Krieg – auf den neuen chinesischen Pässen sind Karten abgebildet, auf denen umstrittene Gebiete munter China zugeschlagen werden. Johnny Erling berichtet, wie Nachbarstaaten reagieren: „Chinesische Reisende mussten in Vietnam Extragebühren für Einreisestempel auf Extra-Einlegeseiten zahlen.“

Insurer’s Regulatory Win Benefits a Chinese Leader’s Family – einen runden Monat ist es her, dass die New York Times über das Vermögen der Familie von Wen Jiabao berichtete. Seitdem ist ihre Seite in China gesperrt. Wer weiß, wie man diese Sperre umgeht, liest heute eine Fortsetzung der Geschichte von NYT-Journalist David Barboza: „Long before most investors could buy Ping An stock, Taihong, a company that would soon be controlled by Mr. Wen’s relatives, acquired a large stake in Ping An from state-owned entities that held shares in the insurer, regulatory and corporate records show. “

Making it all work in the real world – einer von zwei Texten, in denen China Daily berichtet, wie chinesische Handwerker das Duale Ausbildungssystem in Deutschland kennenlernen. „The project reflects the challenge foreign companies, especially high-end manufacturers, face in finding sufficient numbers of skilled workers in China – despite the country saying it has the world’s largest vocational education system.“ Den zweiten Text, ein Fallbeispiel, gibt’s hier.

Abends will ich schlafen gehn

Fundstücke in der Nachttisch-Schublade eines chinesischen Hotels: Ja, auch die Bibel – aber eben nicht nur. Beim Blättern im Konfuzius-Band auch direkt das ein oder andere entdeckt, was man auch in der Bibel finden kann. Vielleicht am Chinesischsten an der ganzen Kollektion sind aber die Kondome mit ihrer cartoonesken Verpackung. Ich kenne kein Land sonst, in dem so vieles per gewollt niedlichem kleinen Comic erklärt und bebildert wird.

Die neunte China-Woche in Links

Apocalypse Mao – Der Wortspielpreis der Woche geht an Foreign Policy, mehr dazu weiter unten. Hier erklärt Christina Larson, warum von allen Problemen, die Chinas neue Spitze angehen muss, Umweltverschmutzung das dringlichste ist: „The dark side of being the world’s factory for three decades is a landscape of rivers, fields, and smoggy cities now so degraded that the World Bank estimates pollution damages annually siphon off 5.8 percent of China’s GDP.“

China’s Paid Trolls: Meet the 50-Cent Party – Ai Weiwei interviewt einen 26-Jährigen, der dafür bezahlt wird, dass er im Internet Diskussionen im Sinne der chinesischen Regieurng beeinflusst: „Sometimes you know well that what you say is false or untrue. But you still have to say it, because it’s your job.“

Demokratie chinesischer Prägung: Theater mit Hammer und Sichel – Spaß machen an diesem Stück von Andreas Landwehr vor allem die Stimmen der Parteitagsteilnehmer: „Die naive Frage, wer eigentlich den großen Vorsitzenden wählt, löst zumindest bei einigen Delegierten verblüffende Ratlosigkeit aus. ,Ich habe keine Ahnung’“, räumt der 54-jährige Wang Yuesen ein.“

Meet Mike Sui, A Dude From Wisconsin Who’s Now China’s Biggest Viral Star – etwas länglicher Text von Abe Sauer über den diǎo sī, den chinesischen Loser. Eine Masche, mit der Mike Sui aus Wisconsin in China berühmt wurde: „Part Rodney Dangerfield, part Adam Sandler, and half Chinese, Mike Sui aims to popularize a new style of comedy in China that’s all about being a loser, even when that loser is clearly winning.“

Südwestfälische Unternehmer in China erwarten Liberalisierung und Marktöffnung – Stefan Pohl spielt anhand einer Region durch, welche Konsequenzen sich deutsche Unternehmer vom Machtwechsel in China erhoffen. „Rechtssicherheit und der Schutz geistigen Eigentums blieben (…) ein großes Thema für deutsche Firmen in China – ,man sollte es vermeiden, dort vor Gericht zu landen‘.“

Wer China wirklich führt – mit zwei interaktiven Fotos gibt die FAZ einen guten Überblick dessen, wer warum wie mächtig ist. „Entscheidend ist die Reihenfolge, in der Chinas Politiker zur Vorstellung einlaufen – und ihre Sitzordnung auf dem jüngsten Parteitag.“

When Twitter got stood up by the Politburo Standing Committee – James Griffiths hat die besten Tweets zum Hashtag #whyxijinpingislate gesammelt. Denn der kam fast eine Stunde später zur Pressekonferenz als angekündigt.

With China’s Power Transfer Complete, Dissident Voices Rise Again Online – Liz Carter zeichnet für Tea Leaf Nation nach, wie sich nach dem Ende des Parteitags kritische Denker wieder an die Öffentlichkeit trauen. „Even if a great number of Chinese have become jaded by the disconnect between the national narrative and personal experience, Zuoyeben’s return to blogging after weeks of silence shows that however controlled, debate continues on controversial issues.“

Xi drives me crazy: Your definitive list of bad Xi headline puns – danke an Isaac Stone Fish und Kollegen bei Foreign Policy. Sie haben alle möglichen (und ein paar unmögliche) Wortspiele schon mal vorweggenommen, die man in den kommenden Jahren in Überschriften zu Xi Jinping finden könnte. Besonders schön: „His meeting with Henry Kissinger: ‚The Old Man and the Xi‘.“

Und als Rausschmeißer noch ein grandioses Zeitraffer-Video dreier chinesischer Städte – danke, Markus, für den Link!

Guangzhou’2012/CHINA from zweizwei |motion timelapse| on Vimeo.

Andrea Yu macht was mit Medien

Der wichtigste Name beim Parteikongress in Peking? Xi Jinping, natürlich. Der mit der skurrilsten Geschichte? Möglicherweise Andrea Yu aus Australien. Vier mal durfte sie bei Kongress-Pressekonferenzen eine Frage stellen – „ganz bestimmt ein Rekord für ausländische Journalisten“, frotzelt die New York Times. Denn normalerweise kommt vor allem der mit einer Frage zu Wort, der nicht allzu kritisch ist, sondern den Mächtigen eine gute Vorlage zum Schaulaufen gibt.

Bisher waren das meist chinesische Journalisten, nun also Andrea Yu. Warum? Weil sie immer am selben Platz sitzt und Blickkontakt hält – so hat Yu das dem Wall Street Journal begründet. Dann aber doch nachgelegt: „Sie wissen, dass meine Fragen sicher sind.“ Denn ihr Arbeitgeber, CAMG, klingt ausländischer, als er es ist. Stephen McDonell, China-Korrespondent des australischen Fernsehsenders ABC, hat Yu interviewt, und in dem Gespräch bestätigt sie: Das Unternehmen ist in chinesischem Besitz. Kollegen geben Yu die Fragen vor, die sie zu stellen hat – auch das räumt sie ein. Das ganze Interview von McDonnell mit Yu zeigt deutlich: Hier sind zwei Gesprächspartner. Einer davon ist Journalist.

Eine Regierung, die sich nun also auch ausländische „Journalisten“ als Stichwortgeber heran holt. Eine junge „Journalistin“, die sich als westliches Gesicht zur Legitimation einer Schau-PK hergibt. Und, als wäre das nicht absurd genug, auch noch ein Unternehmen, das diese seine Angestellte via Twitter als „what a babe!“ feiert, weil sie – unter anderem Namen – auf einem Zeitschriftencover posieren darf.

Ob nun Andrea Yu oder als Andrea Hodgkinson – sollte sie eine journalistische Karriere anstreben, muss sie ab jetzt damit leben, dass diese Episode findet, wer ihren Namen googelt. Der Tweet, der ihren Einsatz als Cover-Girl feiert, ist inzwischen gelöscht. Bei der staatlichen Zeitung „People’s Daily“ sind sie allerdings wohl derselben Meinung wie bei CAMG, was Yus Babe-ness angeht. Hier landete sie in der Fotostrecke „Beautiful Scenery“ (Bild 7). Schöne Kulisse, definiert vom Staatsmedium als: „Hostessen, Reporterinnen und Delegierte.“

 

Die achte China-Woche in Links

Eine China-Linksammlung in einer Woche, in der deutsche Medien so viel über das Land berichten wie wahrscheinlich seit den Olympischen Spielen nicht mehr. Die großen Parteitagsthemen und -personalien müssen hier deshalb nicht noch mal stehen. Aber bei folgenden Texten wäre es schade, wenn sie vor lauter Machtwechselberichten unbeachtet blieben:

China’s Security Ministry Suspected Slain Businessman Was a Spy –  Jonathan Ansfield und Ian Johnson über eine neue Entwicklung im Mordfall Neil Heywood: „A scholar with high-level ties to (B Xilai) and the ministry said Mr. Bo had known of the ministry’s official suspicions before Mr. Heywood’s death, as had other leaders.“

Google access returns to China after brief blocking – Michael Kan über Chinas zwischenzeitliche Google-Blockade. „The blocking appeared to last for about 12 hours, with Internet traffic resuming to the sites after 6 a.m. local time, according to Google’s Transparency Report, which monitors company’s services worldwide.“

Greece to bring privatization plan to China – He Wei schreibt über eine griechische Werbetour nach Shanghai, mit der Investoren geworben werden sollen: „A group of high-ranking Greek officials will visit Shanghai on Nov 30 as part of a road show to promote the sale of the Greek assets, aiming to „dissipate negative impressions by presenting the true economic potential of Greece“, said Evgenios Kalpyris, consul general of Greece in Shanghai.“

If Chinese Citizens Had a Vote, Here’s One Possible Election Map – Rachel Wang dokumentiert die Weibo-Debatte rund um eine fiktive Wahlkarte Chinas. „Despite the near certainty that Chinese censors are aware of this discussion thread, many users publicly stated that they would vote for the Kuomintang, while Communist Party supporters largely stayed away from the discussion.“

Mr. Xi, Tear Down This Firewall! – eine Bloomberg-Analyse der Netz-Zensur in China. Manche reden hier vor lauter Abschottung von einem „Intranet“ anstelle des Internets. „At Sina Weibo, China’s most popular microblogging site, users are given 80 points, which can be deducted for various anti-social offenses; hundreds of its employees are engaged 24/7 in deleting posts or rendering them invisible to followers, closing accounts, or doctoring search results.

Party congress responds positively to age of InternetJi Shaoting beschreibt für die staatliche Nachrichtenagentur Xinhua, welche Rolle das Internet beim Parteitag spielt und zitiert einen Journalistik-Professor so: „There is one thing that you can be sure of — that is many Party officials are not as scared as before when talking about the Internet.

Quest for fatherhood – Yang Jinghao über schwule Paare in China, die gerne Eltern wären. „A statement issued in 2005 by the China Center of Adoption Affairs, the Chinese government-authorized organ responsible for both international and domestic adoption, clearly stated that the center ‚doesn’t seek homosexuals as adoption candidates.‘ “

Searching for News, Journalists Covering China’s Leadership Transition Get Hats Instead – wer sich für die Arbeitsbedingungen internationaler Journalisten beim KP-Parteitag interessiert, sollte diesen Text von Hannah Beech lesen: „We have also been given (…) backpacks with stickers that indicate they may have cost more than $60, along with instructions noting in English that ‚the straps of both sides top and bottom are used for bring map, umbrella and mats, water bottle, keys, ice ax.‘ “

Takko produzierte in chinesischen Gefängnissen – wer immer bei Spiegel Online mit nck kürzelt deckt auf, dass der Billig-Klamottenladen von Häftlingen hergestellte Kleidung verkauft hat. „Takko bestätigte dem Spiegel die Aufträge. Man habe bisher nur eine postalische Adresse der beiden Produktionsorte gekannt und nicht gewusst, dass es sich dabei um Gefängnisse handle.“

Die siebte China-Woche in Links

Seltsame Woche. Peking entwickelt sich allmählich Richtung Pleasantville, nur mit mehr Uniformierten. Alles hübsch und mit Blumenschmuck hier, bitte gehen Sie weiter, es gibt nichts zu sehen. Mehr dazu hier. Zugang zum Internet wird schwieriger, ruckeliger. Gestern die Praktikums-Absage von Xinhua, vielleicht geht noch was zu einem späteren Termin, nun ja. Und dann heute auch noch Schnee, was selbst für die Einheimischen was Besonderes ist.

An interview from 2000 with China’s Vice President Xi Jinping – kann ein zwölf Jahre altes Interview noch interessant sein? Ja, wenn es eines der wenigen Gespräche mit dem künftigen Staats- und Parteichef Xi Jinping ist. Carsten Boyer Thøgersen and Susanne Posborg haben das Interview im Auftrag des Nordic Institute of Asian Studies übersetzt.

Vor kurzem hat Apple seinen größten Laden Asiens in Peking eröffnet. Wer hier ein iPhone kauft, darf nicht auf Siris Hilfe bei der Suche nach Sex hoffen

Apple blocks Siri’s prostitute-finder function – möglicherweise am schönsten an dieser Xinhua-Meldung ist der Hinweis auf die knallharte Hintergrund-Recherche: „Previous research conducted by Xinhua reporters in Shanghai’s Baoshan District found that of the 12 locations listed by Siri upon the „escort services“ inquiry, some did provide such services.“

As Handover Looms, China Enters Extreme Lockdown – Yueran Zhang hat Weibo-Stimmen dazu gesammelt, was für Verbote den Pekingern derzeit so begegnen. „Although “stability preservation” (“维稳”) is always a high priority in China, it has now become the singular priority, affecting the lives of countless Chinese officials and citizens.“

China moves toward registering citizens‘ fingerprints – nochmal Xinhua, diesmal über ein massives Datensammelprojekt, das die Polizei plant: „According to the statement, citizens applying for ID cards for the first time as well as those applying for replacement cards will be required to have their fingerprints recorded.

China’s incoming first lady a challenge for the image makers – Julie Makinen über die Vermarktung von Peng Liyuan, die als Sängerin bereits berühmt ist und nun bald die First Lady von China wird. „Crafting a public role for Peng will require Communist Party image makers to delicately navigate millenniums-old suspicion of women near the center of power in China, the party’s own squeamishness about making officials‘ private lives public, and a gossipy media culture increasingly critical of elites‘ lifestyles and behavior.“

For Complainers, A Stint In China’s ‚Black Jails‘ – Frank Langfitt besucht mit einer früheren Insassin eines von Chinas Geheimgefängnissen. „Local officials use secret detention centers to protect their standing in the bureaucracy. Every time a citizen goes to Beijing to complain, the central government gives local officials a black mark.“

Forced shopping in Hong Kong makes a return on cheap tour packages – He Huifeng und Amy Nip über Butterfahrten nach Hongkong mit Kaufzwang. „While it is illegal for agencies to organise tours at prices that cannot cover costs (…)  it is easy to buy tourist coupons online through various mainland websites at ultra-low prices of between 200 yuan and 500 yuan.“

Peking regelt Organspende neu – Petra Kolonko erklärt, wie es mit dem bisherigen System der Organ-„Spende“ von Hingerichteten weitergehen könnte. „Während pro Jahr in China etwa 1,5 Millionen Kranke auf eine Transplantation wartete, würden nur etwa 10.000 vorgenommen. Die hohe Nachfrage führt zu illegalem Organhandel.“

Wary of Future, Professionals Leave China in Record Numbers – Ian Johnson beschreibt den „brain drain“ unter gebildeten jungen Chinesen. „Most migrants seem to see a foreign passport as insurance against the worst-case scenario rather than as a complete abandonment of China.“ Lustiger Bonus: die Sache mit dem Aufmacherfoto.