Russball, Folge 43: Eine Reise mit Herz (und mit Sluzki)

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Oft geht es bei Russball ja um die kleinen Begebenheiten am Rande, um Anekdoten, einzelne Nachrichten, Tweets oder Instagram-Posts. Diese Woche ist das etwas anders: Mir sind beim Sichten gleich zwei richtig gute, tiefgehende Longreads zu Fußballthemen begegnet, einer von einem deutschen Autor und einer von einem Russen. Beide findet ihr weiter unten verlinkt, und ich verspreche: Wenn ihr euch im Laufe der nächsten Tage oder spätestens am Wochenende die Zeit nehmt, diese Texte zu lesen, geht ihr klüger aus dieser Woche raus, als ihr reingekommen seid.

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⚽ Vor ein paar Tagen saß ich in einem Moskauer Café mit zwei russischen Fußballfans zusammen, die sich sowohl mit dem deutschen als auch mit dem russischen Fußball gut auskennen. Wir unterhielten uns ein wenig darüber, ob und wie die politische Krise nach dem Giftanschlag auf Sergej Skripal die Fußball-WM beeinflussen wird. Beiden waren sich sicher, dass deutsche Fans ohne Sorge vor Aggression oder Schikanen nach Russland kommen können, schließlich wolle Russland der Welt seine Gastfreundschaft zeigen.

Über einen anderen Aspekt desselben Themas hat die Nachrichtenagentur AP mit Alexei Sorokin gesprochen, dem Chef des WM-Organisationskomitees: Es ging um die Zusammenarbeit von Polizei und Sicherheitsbehörden in Russland und im Ausland bei der Weltmeisterschaft. Bisher, so Sorokin, habe er bei dieser Kooperation keine Auswirkungen der aktuellen politischen Lage bemerkt. Wie geplant würden die verschiedenen Länder Informationen über mögliche Gefahren austauschen, außerdem geplant sei „ein eigenes Hauptquartier, in dem Polizeikräfte aus unterschiedlichen Ländern zusammenarbeiten, um mögliche Unruhestifter zu identifizieren.“

⚽ Schon ein normaler April ist in Moskau kein besonders schöner Monat: Die Schneehügel, die zusammengeschoben noch auf den Grünstreifen liegen, sind außen inzwischen fast komplett schwarz. Dann steigen die Temperaturen, der Schnee schmilzt innerhalb weniger Tage weg, die Kanalisation ist überfordert, auf allen Fußwegen steht das Wasser. Und schließlich ist auch der Boden so weit aufgetaut, dass die städtischen Bautrupps endlich mit dem anfangen können, was sie am besten können: Remont.

„Remont“ ist das russische Wort für Renovierung, Umbau, Sanierung. Wenn ich zum Beispiel meinen normalen Weg zu meiner normalen Metrohaltestelle gehe, muss ich um Bauzäune herumgehen und über dicke Rohre klettern. Jeder Moskauer weiß: Remont, das ist ein böses Wort. Bleibt nur eine Sorge: Dass wir angesichts der nahenden WM und des Wunsches, die Stadt in einem möglichst guten Licht zu präsentieren, in den kommenden Wochen etwas noch Schlimmeres erleben als einen bloßen Remont. Massive Bauarbeiten, den großen Umbau, die Mutter aller Sanierungen. Kapitalnij Remont oder, kurz und bedrohlich: Kapremont.

⚽ Im Februar ging es hier schon mal um ein Pilotprojekt zum steuerfreien Einkaufen: Wer in Russland einkauft (und nicht in einem Land der Eurasischen Wirtschaftsunion lebt), sollte sich demnach die Mehrwertsteuer auf seine Einkäufe zurückerstatten lassen können.

Gerade hat der russische Handelsminister noch mal bestätigt, dass ab dem 10. April in mehreren WM-Städten Tax-Free-Shopping möglich sein soll. Bis das Turnier im Juni beginnt, soll man dann zumindest an den Flughäfen aller Austragungsorte steuerfrei einkaufen können. Immer vorausgesetzt, man nimmt das Eingekaufte dann auch mit aus dem Land.

⚽ Noch eine Meldung rund ums Thema Geld und WM: Die Redaktion von RBK hat Experten gefragt, was das Turnier mit seinen hungrigen Besuchern aus aller Welt der russischen Gastronomiebrache an Einnahmen bescheren wird. Ergebnis: ein knappes Prozent mehr Umsatz, 184 Millionen Euro an Einnahmen. Das kann die Branche, die seit der Wirtschaftskrise 2014 harte Zeiten erlebt hat, auch dringend brauchen.

⚽ Vor ein paar Wochen war ich im Rasenfunk-Podcast zu Gast, wir haben über Russland vor der WM gesprochen, und irgendwann stand die Frage im Raum, ob man als schwuler oder lesbischer Fußballfan ohne Bedenken hierher reisen kann. Die Frage hat mich beschäftigt, auch als wir mit der Aufzeichnung schon fertig waren. Denn einerseits traue ich mir dazu durchaus eine Antwort zu, kenne hier in Moskau viele schwule und auch ein paar lesbische Leute und unterhalte mich mit ihnen natürlich auch über ihre Erfahrungen.

Andererseits: Warum soll ich es bei meiner Antwort als halbwegs gut informierte, heterosexuelle Frau belassen, wenn es doch genug Menschen gibt, die da sehr viel mehr zu sagen können, weil sie es unmittelbar erleben, Tag für Tag? Also habe ich angefangen, Freunde anzusprechen, die schwul oder lesbisch sind. Manche haben selber geantwortet, manche Kontakte zu wieder anderen Freunden hergestellt, ihnen allen bin ich dafür dankbar. Das Ergebnis ist kein klares „Ja“ oder „Nein“, so einfach ist das nicht. Aber ich hoffe, aus den sechs verschiedenen Einschätzungen entsteht ein gutes Bild davon, was schwule oder lesbische Fans in Russland erwartet.

⚽ Die russische Zeitung Vedomosti hat in den Infrastrukturplan für die Fußball-Weltmeisterschaft geguckt und berichtet, dass darin sowohl für den Moskauer Flughafen Scheremetjewo als auch für den in Domodjedowo je eine neue Landebahn veranschlagt ist. Das Bauprojekt in Scheremetjewo soll sogar der teuerste Posten auf der ganzen Projektliste sein. Dumm nur, dass offenbar keine der beiden Landebahnen rechtzeitig zum Turnier fertig wird. Nach Informationen der Zeitung ist nun frühestens im September damit zu rechnen, dass auf Scheremetjewos dritter Bahn Flugzeuge landen können.

⚽ Erinnert sich noch jemand an „Helden der Kreisklasse“? Damals dokumentierte Kabel eins die Arbeit des SSV Hacheney. Ein gutes Jahrzehnt später, und die Vereinsspitze des FC Veles Moskau hat sich gedacht: Fernsehsender braucht doch keiner, wir machen das via Social Media.

Und so läuft seit dem 9. April auf der VKontakte-Seite des Clubs eine zehnteilige Doku, in der in Reality-TV-Manier gezeigt wird, wie Veles um den Sieg in seiner Drittliga-Gruppe kämpft. Das würde den Aufstieg bedeuten. Drama, Baby!

⚽ Was hat Russlands vom Staat drangsalierte Zivilgesellschaft mit der Fußball-Weltmeisterschaft zu tun? Ronny Blaschke gibt in einem Longread einen guten Überblick. Er erzählt von einem lesbischen Fußballteam, das notgedrungen als „Gruppe alter Schulfreundinnen“ auftritt, wenn es einen Platz zum Spielen bucht. Von Rassismus und Nazi-Flaggen im Stadion. Davon, welche Rollenbilder hier Männern und Frauen nahegelegt werden, wie der Raum für freie Meinungsäußerung kleiner und kleiner wird, und wie wenige Menschen in Russland das interessiert – oft, weil sie viel dringlichere, existenziellere Probleme haben als den Wunsch nach gesellschaftlichem Wandel.

Interessant fand ich in dem Zusammenhang auch Blaschkes Einschätzung, wie deutlich oder wie dezent deutsche Außenpolitiker oder der DFB vorgehen können, wenn sie die russische Zivilgesellschaft unterstützen wollen. Wann helfen öffentliche Statements, wann eher die Zusammenarbeit im kleinen Rahmen, hinter den Kulissen? Wer jetzt gerade keine Zeit hat für einen etwas längeren, tiefergehenden Text, der sollte ihn sich bookmarken. Es lohnt sich.

⚽ Das ist tatsächlich ziemlich herzerwärmend: Als sich die Mannschaft von ZSKA Moskau letzte Woche auf den Weg nach London machte, um dort gegen Arsenal zu spielen, war auch Leonid Sluzki mit dabei. Egal, dass der Mann seit 2016 nicht mehr Trainer des Vereins ist, egal, dass er inzwischen einen holländischen Club coacht. Es ist ein wichtiges Spiel, und da muss Sluzki mit. In den Worten des offiziellen ZSKA-Accounts: „Wir fliegen mit Aeroflot nach London zum Spiel #ArsenalZSKA. Mit uns unterwegs ist ein großer Freund des Vereins :)“

https://twitter.com/pfc_cska/status/981435226294505472

⚽ Gern gelesen habe ich in den vergangenen Tagen auch einen Text über den unterklassigen Fußball in Russland. Ich wollte erst „eine Analyse“ schreiben, und das stimmt auch, der Text ist durchaus analytisch. Aber genau so sehr ist er eine Liebeserklärung an den Fußball abseits von Topgehältern und Business-Class-Flügen. „Die unteren Ligen, das ist die wahre Romantik des Fußballs„, schreibt Wadim Anisimow und stellt viele Fragen:

Wie kann es sein, dass in der fünften englischen Liga mehr Fans zu den Spielen kommen als in der dritten russischen? Warum sterben so viele kleine Clubs, so dass die Zahl der Vereine in der PFL von 1998 bis heute von 119 auf 64 geschrumpft ist? Noch ein gelungener Longread, wenn auch leider nur auf Russisch.

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Nächste Woche probiere ich übrigens was Neues: Weil ich ein paar Tage nicht in Russland und tendenziell auch eher offline sein werde, gibt es hier dann keine akuellen Fußball-Infos. Stattdessen bekommt ihr einen Reiseführer der besonderen Art zu den elf russischen WM-Austragungsorten. Bis dann!



 

Russball, Folge 37: Bier, das Getränk zivilisierter Fans

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Eins gleich vorneweg: Wir halten uns diese Woche nicht auf mit Stanislaw Manajew. Ja, der Mann aus dem Kader des FK Tosno hat sich tatsächlich mit einem 5000-Rubel-Schein die Nase geputzt. Ja, das ist komplett geschmacklos, wenn man bedenkt, dass jemand, der in Russland den gesetzlichen Mindestlohn verdient, im Monat gerade mal zwei solcher Scheine zur Verfügung hat. Mehr gibt es dazu nicht sagen, höchstens noch: Wer auf dem Platz nicht von sich reden macht, muss eben andere Wege wählen.

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⚽ Der Besitzer der russischen Supermarktkette „Magnit“, Sergei Galizki, ist gerade aus dem Unternehmen ausgestiegen und hat seine Anteile an die Staatsbank VTB verkauft. Warum diese Info in einen Newsletter zum Fußball in Russland gehört? Wegen der Antwort, die Galizki auf die Frage gab, was denn nun für ihn kommt: „Ich werde in Krasnodar leben und mich wohl dort um den Kinder- und Jugendfußball kümmern. Das ist alles, denke ich.“

Der FK Krasnodar gehört zu den Top-Vereinen der Premjer-Liga, Galizki selbst hat ihn vor zehn Jahren gegründet und ist noch heute sein Präsident. Und der Verein ist bemerkenswert, weil er sehr viel mehr Wert auf Nachwuchsförderung legt als seine Mitbewerber (mehr dazu hier). Darum ist der Ausstieg eines Supermarkt-Magnaten aus seinem Unternehmen eben auch ein Thema für Russlands Sportjournalisten: „Das Leben der Nachwuchsspieler des FK Krasnodar wird noch besser“, heißt einer der Kommentare.

⚽ Nicht nur fußballerisch ist die Zeit zwischen dem Confed-Cup im vergangenen Sommer und der WM in diesem Jahr eine Durststrecke, sondern auch ganz wortwörtlich: Abseits solcher großen Turniere darf in Russland kein Alkohol im Stadion verkauft werden, was die Fans naturgemäßig wenig begeistert. Sergej Prjadkin, Chef der obersten russischen Liga, hat darum jetzt mal einen Testballon steigen lassen.

Budweiser oder Klinskoje? In solchen Bechern wurde beim Confed-Cup Bier in den russischen Stadien verkauft.
Budweiser oder Klinskoje? In solchen Bechern wurde beim Confed-Cup Bier in den russischen Stadien verkauft.

Ja, der Kampf gegen den Alkoholismus sei weiter wichtig, so Prjadkin – aber Bierhersteller seien eben auch eine mögliche neue Einnahmequelle für die Fußballvereine. Die Premjer-Liga arbeite deshalb daran, dass Bier im Stadion und Biermarken als Sponsoren bald erlaubt sind. Schließlich, so Prjadkin, ist Bier „ein normales Getränk zivilisierter Fans“. Und die Fußballseite „Bombardir“ weist darauf hin, dass in Deutschland das Stadionbier eine lange Tradition hat. Randale, heißt es dort, werde mit Überwachungskameras verhindert.

⚽ Wo wir gerade beim Alkohol sind: Пробка, gesprochen [PROBka], hieß mal eine Fußballkneipe bei uns um die Ecke. Fußballfans trinken gerne, пробка bedeutet Korken, die Logik war halbwegs einleuchtend. Im übertragenen Sinne ist eine пробка aber auch ein Stau – der Korken also, der verhindert, dass der Verkehr fließt.

An das Themenfeld zwischen Korken knallen lassen und im Stau stehen musste ich bei dieser Meldung hier denken: Damit trotz Moskaus legendär verstopfter Straßen alle WM-Spiele pünktlich anfangen, dürfen die Mannnschaftsbusse auf den Spezialspuren fahren, die auch der ÖPNV in Moskau nutzt. Auch offizielle Delegationen und Journalisten bekommen dieses Privileg – vorausgesetzt, sie sind in Shuttlebussen unterwegs. (Die Regelung gilt auch in den anderen Gastgeberstädten, Details hier.)

⚽ Als Rheinländerin in Russland ist mir das Prinzip, dass vor der Fastenzeit eine Figur verbrannt wird, vertraut. In Köln stirbt für unsere Sünden der Nubbel in den Flammen. In Russland ist – nach den „Masleniza“-Tagen, in denen man so viele Pfannkuchen wie möglich isst – eine große Strohfigur fällig. Traditionell ist das meist eine Frauenfigur in traditioneller Tracht, die als „Frau Masleniza“ für den hoffentlich bald beendeten Winter steht.

In der Stadt Perm haben sich einige Menschen in diesem Jahr auf ein populäres Feindbild geeinigt: Sie zündeten eine Strohpuppe an, der sie das Gesicht von Grigori Rodschenkow angesteckt hatten, dem Doping-Whistleblower. Damit keine Missverständnisse aufkommen, hat der Puppe auch noch jemand ein „WADA“-Schild ans Hemd geheftet.

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Einen lebenden Menschen symbolisch verbrennen und dann um die brennende Figur tanzen. Wo ist das Facepalm-Emoji, wenn man es braucht?

⚽ Welcher russische Verein erreicht in der Europa League die nächste Runde? Sergei Andrejew, sowjetischer Nationalspieler und heute Trainer, macht sich wenig Illusionen: Spartak, Zenit und ZSKA sind nach seiner Einschätzung alle chancenlos, bloß Lokomotive Moskau kommt weiter. So weit, so offensichtlich – Loko ist der einzige Verein, der sein Hinrundenspiel gewonnen hat.

Als ich mir zu Andrejew ein wenig Hintergrund anlesen wollte, bin ich auf ein interessantes Detail gestoßen: Der Mann ist einer von knapp 75 russischen Fußballern im Grigori-Fedotow-Klub. Nun ist das nicht die Sorte Verein, deren Mitglieder sich einmal im Jahr treffen und bei Mineralwasser die Tagesordnung abnicken und den Vorstand endlasten.

Der Fedotow-Klub ist eher eine Liste, eine Art Hall of Fame. Alle russischen Spieler, die in ihrer Profikarriere mindestens 100 Tore geschossen haben, gehören dazu. (Wer Spaß an sowas hat, findet im Kleingedruckten viel Unterhaltsames: So zählen zum Beispiel Tore in der Liga, in der Nationalmannschaft und bei Spartakiaden. Für russische Spieler im Ausland gilt: Tore in der ersten Bundesliga zählen, in der zweiten leider nicht.)

⚽ Nicht ausgestrahlt wird die Fußball-WM in der Ukraine, aus politischen Gründen und vielleicht auch als als Reaktion darauf, dass der Eurovision Song Contest in Kiew nicht im russischen Fernsehen gezeigt wurde.

Für ukrainische Fußballfans dürfte das allerdings kein großes Problem sein – und das nicht nur, weil ihre Mannschaft sich nicht qualifiziert hat. Schließlich sind viele russische TV-Sender zwar in der Ukraine geblockt. Aber wie geübt die Menschen darin sind, solche Blockaden zu umgehen, hat gerade erst diese Statistik gezeigt: VK, Odnoklassniki, Yandex – alle offiziell gesperrt und trotzdem weiterhin unter den populärsten Websites in der Ukraine. Heißt für die WM: Was der Fernseher nicht liefert, liefern halt VPN und Livestream.

⚽ Fünf WM-Spiele werden in Rostow am Don stattfinden, nun lässt sich der stellvertretende Gouverneur dort ins Portemonnaie gucken und zählt auf: 38 Milliarden Rubel für den schicken neuen Flughafen, 18 Milliarden fürs Stadion, dazu noch diverse Brücken- und Straßenbauprojekte, Insgesamt hat die Stadt so laut eigenen Angaben mehr als 100 Milliarden Rubel investiert, um sich weltmeisterschaftstauglich zu machen. Umgerechnet sind das rund 1,4 Milliarden Euro.

⚽ Zum Abschluss noch eine kleine Übersicht, mit welchen neuen Gesetzen sich die russische Regierung auf die WM vorbereitet. Zum einen läuft bis Ende Mai ein Pilotversuch zum steuerfreien Einkaufen für Touristen – bei Erfolg soll es im Anschluss direkt auf alle WM-Austragungsorte ausgedehnt werden. Damit bekämt ihr also die Mehrwertsteuer auf eure WM-Handyhüllen und WM-Hoodies und WM-Federmäppchen und WM-Teekannen zurück (ja, das gibt’s alles wirklich).

Der Verkehrsminister möchte unterdessen bitte ein Gesetz bewilligt bekommen, wonach er (vermutlich nicht persönlich) während des Turniers Drohnen abschießen lassen darf, die zum Beispiel ohne Erlaubnis über ein Stadion fliegen. Es ist nicht die einzige Akte mit WM-Vermerk auf dem Schreibtisch des Ministers: Gerade hat er auch ein Bauunternehmen verklagt, das für zwei der Stadien zuständig war. Knackpunkt ist offenbar die Frage, warum die Projekte so viel teurer wurden als geplant: Lag’s, wie die Firma sagt, an der Inflation? Oder ist da doch der ein oder andere Rubel, na, sagen wir mal: versickert?

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Ein Update gibt es noch nachzureichen zur Russball-Folge 34 – das war die mit der Liste russischer Hotels, die versuchen, WM-Reisende mit überhöhten Preisen abzuzocken. Gerade wurde bekannt, dass sie dafür insgesamt rund 88.000 Euro an Bußgeldern zahlen mussten. Guckt man allerdings genauer, verteilt sich diese Strafe auf fast 400 Hotels bzw. Hotelbesitzer. Im Schnitt also vielleicht 250 Euro pro Fall. Ob das irgendeine abschreckende Wirkung hat?