Die besten Threads aus dem Mai

kscheib threads pixabay

Dass zum Monatswechsel das Sichten von Twitter-Threads gehört, ist inzwischen eine schöne Routine geworden. Und so gut wie jedes Mal begegnen mir dabei Threads derselben Art: US-Bürger, die im (meist europäischen) Ausland waren, dort ärztliche Hilfe brauchten und dann fassungslos waren, wie schnell und wie preiswert sie sie bekommen haben. Jeden Monat könnte ich so einen Thread hier einbauen, aber für Leser in Deutschland ist der Erkenntniswert vermutlich nicht so hoch.

Irgendwie weiß man grob, dass das Krankenversicherungssystem in den USA viele Probleme hat – aber das auserzählte „so einfach war mein Arztbesuch in Großbritannien/Schweden/Italien“ hat nur für die Menschen einen echten Aha-Effekt, die das US-System gewohnt sind. Trotzdem wollte ich diesmal auf einen dieser Threads verweisen, weil er für viele ähnliche steht. Für ihn wie für alle gilt: Den ersten Tweet anklicken, und es öffnet sich der ganze Thread.

1. You found a lump

2. „Lieber Albert Camus“

Post-vom-Wagner-Parodie ist zwar ein recht weit verbreitetes Genre, aber die hier sind wirklich gut:

3. Polizeigewalt

Auch diesen Monat ist wieder das passiert, wofür ich Twitter-Threads so mag: Dass mir ein Geschichts-Thread in die Timeline gespült wird zu einem Thema, von dem ich noch nie gehört hatte. Diesmal geht es um eine extrem dunkle Begebenheit aus den Achtzigern.

4. Warum Büchereien wichtig sind

Was man lernt, wenn man in einer Bücherei arbeitet. Diese Liste fängt lustig an, ist aber ein Thread mit viel Tiefe, der zeigt, wen es trifft, wenn Büchereien klein- oder plattgespart werden.

5. Fagottogott

Winzigkleiner Thread, aber wer wollte nicht schon immer wissen, wie ein Fagott mit Verstärker klingt?

6. „I am the last survivor of the war“

Im Mai 1980 ist der Mount St. Helens ausgebrochen, der im US-Bundesstaat Washington liegt. Rund vier Autostunden entfernt verbrachte ein Wissenschaftler allein die Nacht in einem Observatorium. Als er wach wurde und nur von Asche und Dunkelheit umgeben war, dachte er. es habe einen Atomschlag gegeben – es waren die Achtziger, er konnte also nicht mal eben auf dem Handy nachsehen, was passiert war. Die ganze Geschichte hier:

7. Bilder und ihre Macht

Ein Denkanstoß zum Thema journalistisches Handwerk: Warum Bildauswahl wichtig ist. Bei Slate oder beim Guardian ist mir schon öfter positiv aufgefallen, dass da bei Symbolfotos manchmal einfach jemand im Rollstuhl sitzt/eine Frau ist/nicht weiß ist, ohne dass das Thema des Textes ist. Weil eben das jeweilige Thema nicht nur weiße, männliche Menschen betrifft, die nicht im Rollstuhl sitzen. Mehr als ein kurzes, wohlwollendes Bemerken war bei mir da nie, darum fand ich diesen Thread in seiner Ausführlichkeit so gut:

8. All kinds of Data

„Big Data“-Memes kannte ich, aber hier hat jemand wirklich unverhältnismäßig viel Zeit und Kreativität in Data-Witze inverstiert. Ich begrüße das.

9. WLAN in Londons U-Bahn

Wer in der Londoner U-Bahn das WLAN nutzt, muss in Zukunft damit rechnen, dass geloggt wird, wie er von A nach B kommt. Bisher gab es nur die Daten vom Betreten und Verlassen der jeweiligen Bahnhöfe, wo man seine Oystercard an ein Lesegerät halten muss. Nun erfährt das Transportunternehmen einiges mehr über seine Passagiere. Ein Thread darüber, warum das auch heikel sein kann, und welche Datenschutzregeln gelten sollen.

10. Eine Krähe hackt der anderen… oh.

Wer bei Twitter ist und sich für schwarze Vögel interessiert, folgt vermutlich dem Ravenmaster und erfährt so viel über die Raben im Londoner Tower. Diesen Momat ist mir aber auch ein Thread über Krähen begegnet, den ich interessant fand. Von wegen „kein Auge aushacken“ – Krähen tun einander manchmal sehr viel Schlimmeres an:

11. Eine Art Nachruf

Vielleicht les nur ich als Journalistin gerne über andere Journalisten, aber das hier hat mich berührt. Robert Pear war so ein einfluss- und kenntnissreicher Mann, das sich sogar Nancy Pelosi zu seinem Tod geäußert hat. Diesen Alltagsblick einer deutlich jüngeren Kollegin finde ich aber noch bemerkenswerter:

12. Wissenschaft 1, Marketing 0

Pseudo-Gesundheitswasser und wie man es mit ein wenig Wissenschaft als Schwachsinn entlarvt:

13. Der letzte Arbeitstag

Zum Beinahe-Schluss noch ein bisschen was aus der Reihe warm-ums-Herz:

14. Theresa Shampoo

Im wahrscheinlich letzten Monat mit ihr als Premierministerin gehört der Schluss-Thread diesmal Theresa May. Und ein paar Flaschen Shampoo.