Neuer Monat, neuer Job: Als ich vor zwei Wochen hier die Bilanz von drei Jahren bei der Moscow Times zog, hatte ich ja schon angekündigt, dass sich etwas Neues anbahnt. Nun ist es endlich auch spruchreif: Ab sofort kümmere ich mich um Social Media bei Coda – einem journalistischen Nonprofit, das sich auf hintergründigen Journalismus konzentriert, oft mit einem Blick auf die Staaten der früheren Sowjetunion.
Ziemlich genau ein Jahr ist es her, dass mir Coda zum ersten Mal aufgefallen ist. Damals war das Projekt noch ganz neu und veröffentlichte gerade die Video-Dokureihe „Transmoskva“ von Pascal Dumont. Als ersten Schwerpunkt hatte sich Coda da gerade das Thema #LGBTQCrisis rausgesucht. Seitdem sind zwei weitere Komplexe hinzugekommen – #DisinformationCrisis und #MigrationCrisis. Drei Themen, die in diesen Tagen gar nicht genug Aufmerksamkeit bekommen können – darum arbeitet Coda unter anderen mit dem Guardian, Eurasianet und Magnum Photos zusammen.
Wer wissen will, aus welchen Mythen sich Schwulenhass in Russland speist, was virale Videos mit dem Krieg in der Ukraine zu tun haben oder wer geflohenen Schwangeren hilft, mit der deutschen Bürokratie zurecht zu kommen, der kann das bei Coda nachlesen. Bei anderen Themen ist auch Angucken eine Option, Coda arbeitet viel mit Video und Animation.
Neue Kollegen also, in New York, in Tiflis und in Berlin. Neue Themen – allein das Einlesen in den letzten Tagen, von Armenien bis Tadschikistan, war schon faszinierend. Neue Aufgaben zum Einarbeiten: Social Media für Videos, was muss ich da noch mal wissen? Was geben wir als Redaktion uns für Regeln für Live-Tweets? Und was mache ich wohl beim Moderieren von Facebook-Kommentaren, wenn die plötzlich auf Georgisch sind?
So viel Neues, aber auch ein paar Konstanten: Weiterhin Social Media, weiterhin auf Englisch, weiterhin mit Blick auf Russland und die Region – über all das bin ich froh. Wer sich für die Arbeit von Coda interessiert, findet mehr bei der taz oder beim NiemanLab – und natürlich bei Facebook, Twitter, Instagram und was immer wir uns sonst noch so an Plattformen aussuchen.