Bergfest

Sich „um acht bei den Knoblauchschälern“ verabreden. Wissen, dass 50 Yuan für zehn Minuten Taxifahrt zu viel sind. Die Batterien im Dunkeln aus dem Roller montieren können. Endlich das chinesische Wort für „Sprite“ so aussprechen können, dass man auch eine Sprite bekommt. Mit einer Hand die Zahlen bis 10 zeigen können. Eine Atemmaske besitzen.

Nicht mehr darauf hoffen, dass einen die Leute auf dem U-Bahnsteig aussteigen lassen, ehe sie reindrängen. Wissen, dass sich alles, aber auch alles per Dreirad transportieren lässt. Zweimal täglich die Handtasche durchleuchten lassen. In jedem noch so kleinen Café Wifi erwarten. Seit sechs Wochen nicht ein Mal gekocht haben. Leute im Schlafanzug auf der Straße normal finden.

Ein kaltes Zimmer mit Luft aus der Klimaanlage heizen. Klopapier in einem Eimer neben der Toilette entsorgen. Feststellen, dass sich die chinesische Staatszensur und die Gema-Sperren bei Youtube nach demselben Prinzip umsurfen lassen. Vom Kellner aus dem Lieblingscafé abends in einem anderen Stadtteil erkannt und gegrüßt werden. Alleine ein Zugticket kaufen können. Ampeln als ausschließlich dekorative Elemente in der Stadtplanung begreifen.

Mit der Selbstverständlichkeit, mit der man zuhause „beim Italiener“ ist, am Telefon sagen: „Wir sind grad beim Uiguren, komm doch vorbei.“ Wissen, wo in der Nachbarschaft der nächste Schalke-Fan wohnt. Und wie man im Stadion den Schiedsrichter behutsam zu mehr Akkuratesse ermahnt.

Nicht mehr alles toll finden. Nicht mehr alles nervig finden.

Bergfest.

Die sechste China-Woche in Links

Keine Frage, das große Thema diese Woche war der Artikel in der New York Times über das Vermögen der Familie von Wen Jiabao. Mehr dazu hier und hier. In diesem Post zur sechsten Medienbotschafter-Woche in China folgt also eine Runde Links, bei denen es schade wäre, wenn sie durch den Wirbel um die Times-Berichterstattung unbeachtet blieben.

China’s ‘Leftover’ Women – Leta Hong Fincher über Chinas „alte Jungfern“, zu denen man bereits gehört, wenn man gar nicht mal so alt ist: „In 2007, the Women’s Federation defined “leftover” women (sheng nu) as unmarried women over the age of 27 and China’s Ministry of Education added the term to its official lexicon.“

Me and My Censor – so eine anschauliche Beschreibung, wie Zensur im chinesischen Redaktionsalltag funktioniert, habe ich bei Eveline Chao zum ersten Mal gelesen. „Occasionally, Snow would send something back with none of her colorful commentary or explanations, and simply write: ‚Wrong opinion.‘ “

Porsche vs Bicycle – mit welchem kommt man besser durch Pekings Berufsverkehr? Hier das Versuchsvideo von Bloomberg:

The mop haired British entrepreneur soon to become an official part of China’s first family – die Zeile ist ein bisschen sehr lockig, aber Tom Phillips, Malcolm Moore und Sam Marsden haben mit dem angeheiraten britischen Neffen von Xi Jinping ganz offensichtlich eine interessante Figur entdeckt. Eine Figur, die anfangs nur durch „Ihren Namen und ihre ’schlecht sitzenden Jacketts‘ auffiel“.

Time to loosen family planning policy: think tank – wenn die staatliche Nachrichtenagentur Xinhua berichtet, dass ein Think Tank der Regierung für eine Lockerung der Einkindpolitik plädiert, dann tut sich was. „The CDRF said China will have an ultra-low fertility rate after 2026 and that the government should start encouraging families to have more children.

Warum Frau Liu allein in die Kantine gehen musste – Nina Trentmann porträtiert Mingming Liu, die das Asiengeschäft einer deutschen Papierfirma verantwortet. “ ‚In Deutschland sagte man mir, Sie können ja Sachbearbeiterin oder Sekretärin werden. Das kam natürlich nicht in Frage.‘ “

Wer zu spät eintritt, bleibt unten – Felix Lee hat mit drei berufstätigen Chinesen darüber gesprochen, was es ihnen bringt, in der Kommunistischen Partei zu sein. „Wer als Beamter oder auf sonst eine Weise in den Staatsdienst möchte, kommt um eine Mitgliedschaft nicht herum. Aber auch wer in einem Staatsunternehmen aufsteigen will – und davon gibt es in der Volksrepublik jede Menge – braucht ein Parteibuch.“

 

Tweets zum NYT-Artikel über Wen Jiabaos Familienvermögen

Am Tag nach dem New-York-Times-Artikel über das Vermögen von Wen Jiabaos Familie ist die Homepage der New York Times in China weiterhin geblockt. Wie solche Blockaden funktionieren und wo die Zensur genau ansetzt, kann man hier nachlesen.

Auch in chinesischen Mikroblogs greift die Zensur durch. „Tea Leaf Nation“ hat einige der gesperrten Suchbegriffe gesammelt, gibt aber auch Weibo-Posts zu dem Thema wieder. Manche Nutzer sind erschüttert, andere kritisieren, die New York Times habe sich von Wens Gegnern instrumentalisieren lassen.

Was bedeuten der Artikel und die folgende Sperre für die New York Times, für kritischen Journalismus und für den Umgang mit staatlicher und mit Wirtschaftsmacht? Margaret Sullivan, Public Editor der Times, greift diese Aspekte auf.

Dass Sullivan den Druck der chinesischen Regierung so offen anspricht, hat auch Leta Hong Fincher zu einem Tweet bewegt. Hong ist Soziologie-Doktorandin an der Tsinghua-Universität und mit einem Pekinger Bloomberg-Journalisten vereiratet.

Warum die Internetseite der New York Times in China nicht mehr erreichbar ist

Vor ein paar Wochen haben wir die Pekinger Niederlassung von Bloomberg besichtigt. Im Gespräch dort ging es auch um einen Text über Xi Jinping, den Bloomberg Ende Juni veröffentlicht hatte. Xi wird aller Erwartung nach Chinas neuer Präsident, und in dem Artikel Xi Jinping Millionaire Relations Reveal Fortunes of Elite“ hatten Bloomberg-Redakteure das Vermögen von Xis Familie aufgedröselt. Ergebnis: Die Bloomberg-Seite wurde in China gesperrt.

Heute dann ein Déjà-vu: Für die New York Times hat David Barboza recherchiert, wie groß das Vermögen der Familie von Wen Jiabao ist. „Unternehmens- und Behördenunterlagen zeigen, dass die Verwandten des Premierministers – von denen einige, wie seine Frau, ein Händchen für harte Geschäftsverhandlungen haben – ein Vermögen von mindestens 2,7 Milliarden Dollar (2,08 Milliarden Euro) kontrolliert haben“, schreibt Barboza.

Chinas Zensoren reagierten schnell: Die Homepage der NYT ist seit Freitag früh in China nicht mehr erreichbar. Nur, wer über einen VPN-Anbieter online geht, kann „Billions in Hidden Riches for Family of Chinese Leader“ noch lesen. Gleiches gilt für die Fassung des Textes auf der chinesischsprachigen Seite, die die Times diesen Sommer ins Leben gerufen hatte.

„In Peking kann man heute weder die NYT noch das Gebäude in 100 Meter Entfernung sehen“, schreibt @KaiserKuo in Anspielung auf die Zensur und die aktuelle Luftverschmutzung bei Twitter.  Bei chinesischen Microblogging-Diensten dagegen wurden nach Angaben der Times am Freitag Einträge gelöscht, die sich mit dem Text über Wen Jiabao beschäftigten.

 

Die fünfte China-Woche in Links

Wegen Shanghai-Besuch am Wochenende und danach Besuch aus Deutschland gibt es diese Woche die Links etwas verspätet. Dafür mit kleinem Ai-Weiwei-Schwerpunkt, siehe unten. Vor allem den Download-Link gerne weiterreichen.

Chinese business, political elite flaunt their success with mistresses – Mark Mackinnon nimmt den Fall Bo Xilai als Ausgansgpunkt, das Phänomen der Geliebten in der chinesischen Gesellschaft zu untersuchen. „With divorce rates in the country at an all-time high, some women believe its time to challenge society’s acceptance of men keeping mistresses, who are colloquially known here as “ernai,” or “second nipples.” “

Prehistoric man ate panda, claims scientist – kleine AP-Meldung zu einem Bericht, wonach Menschen in China mal Pandas aßen: „In primitive times, people wouldn’t kill animals that were useless to them,“ and therefore the pandas must have been used as food.

Romneys schiefe China-Argumentation – Felix Lee bloggt über das Thema China im US-Wahlkampf. „Romney kann noch so sehr darauf bestehen, China habe fair zu spielen und seine Währung aufzuwerten: Diese Jobs werden nicht in die USA zurückkommen.“

Surprisingly, China’s newspapers criticize detention for dissent – tut sich was bei der Pressefreiheit in China? Sui-Lee Wee sammelt Indizien: „Some free-speech advocates hope the coverage is a sign that Beijing wants to ease social tensions by allowing more public debate, and that this could be a priority of China’s incoming new leadership team set to be unveiled next month.“

To move on from oppression, China must recognise itself – Ai Weiwei war Gast-Chefredakteur der aktuellen Ausgabe des „New Statesman“. In seinem Leitartikel argumentiert er, dass Chinas Weg zu mehr Freiheit nur durch Selbsterkenntnis möglich ist: „The expanding use of social media and the internet will help China become a more conscious and intelligent country, but the future remains uncertain.“ (Zu den Hintergründen und zum Download einer PDF-Version in Mandarin hier mehr.)

Trotz Überwachung – Ai Weiwei macht eine Zeitung – Johnny Erling hat über die Entstehung der „New Statesman“-Ausgabe mit Ai Weiwei gesprochen – und sagt über das Ergebnis: „Ai, dessen Vater Ai Qing einst Chinas berühmtester Dichter war, bevor er zwei Jahrzehnte lang in Ungnade bei Mao fiel und verfolgt wurde, demonstriert, dass er dessen Schreibtalent geerbt hat.“

Weibo Rumor Watch: Reports of Anti-Police Riots Erupting in Luzhou – David Wertime sammelt bei Chinas Twitter-Gegenstück Weibo Berichte über Unruhen nach Polizeigewalt. „Eyewitness accounts state that riots erupted after three police beat a driver to death in front of onlookers, perhaps following a dispute and exchange of blows between the driver and traffic police.“

Schicksalsjahre einer Bahnreisenden

Maschinengewehrsalven zum Start. Noch bevor der Zug in Shanghai losfährt, läuft auf den Bildschirmen an der Decke ein Ballerfilm. Der Ton steht auf laut, soll ja keiner was verpassen. Man kann diese Strecke prima fliegen. Aber über 1200 Kilometer mit dem Zug zurücklegen und dafür nicht mal fünf Stunden brauchen? Einfache Entscheidung.

Stehplätze gibt es keine, jeder hat hier seinen festen Sitz, vermerkt auf der Fahrkarte, wie auch die Nummer aus dem Pass. Ohne Ausweis keine Zugfahrt. Ein Hauch von Klarnamenpflicht in der Bahn.

Rechts von mir ein Laptoparbeiter, links Wasserbüffel. Keine Schaf-, dafür kleine Ziegenherden. Erst Reisfelder, dann Maisernte. Viele kleine Felder, auf manche passen gerade zehn Reihen Mais. Später dann große, frisch gepflügte Äcker, trockene dunkle Erde. Zwischen dem großen Braun immer mal wieder ein paar Quadratmeter Salat oder Gemüse, wie ein einsamer Schrebergarten mittig auf dem Platz des Himmlischen Friedens.

Sissi geht ja immer. Auch im Schnellzug von Shanghai nach Peking.

Und dann ist es plötzlich kurz vor Mittag und auf den Bildschirmen läuft Sissi. Graf Andrássy gesteht der Kaiserin seine Liebe. Sissi ist krank und kuriert sich auf Korfu (Betonung auf dem Fu) aus. Sissi und Franz fahren mit dem Boot durch Venedig und keiner jubelt. Dazwischen erscheint eine Chinesin im weißen Blazer, die vermutlich die langweiligen Dialog-Passagen zusammenfasst.

Sissi-Destillat für Reisende, das Opulenteste vom Opulenten. Ausstattungsschlachten bei Bällen. Schwenks übers knatschblaue Mittelmeer. Und eben die Schiffsfahrt durch Venedig, wo die Bürger das Kaiserpaar anschweigen. „Ich wollte, ich könnte es Dir ersparen“, sagt Franzl zu Sissi. Wären sie mal mit dem Zug gefahren.

Wassertropfen und Sprachperlen

Sunny Skies and Mountains

Allmählich bleiben mehr chinesische Wörter hängen. Má und là beim Kochen, die beiden Arten von „scharf“.  Zhè ge und nèi ge, „dieses“ und „jenes“, die den tippenden Zeigefinger auf der Speisekarte begleiten. Jiǎozi und bāozi, einmal Nudel-, einmal Hefe-, beides gefüllte Teigtaschen.

Okay, Wörter machen noch keinen Satz. Klar wäre es schön, zu sagen: „Entschuldigung, guter Mann, Sie haben nicht vielleicht auch eine englische Zeitung?“ Aber „Nǐ hǎo. Yīngwén bào?“ („Guten Tag. Englische Zeitung?“) reicht auch, um die aktuelle Ausgabe von China Daily zu kriegen. Das Blatt gehört dem Staat, ist also brav auf Linie, was man vor allem auf den Kommentarseiten merkt. Selten war es so unnötig, zwischen den Zeilen zu lesen.

Am meisten Spaß macht eh die Seite, auf der neben Horoskop, Comics und dem Kreuzworträtsel der New York Times die Tipps für besseres Chinesisch stehen. Derzeit werden die Naturschönheiten von Jiuzhaigou gepriesen, in Sätzen wie aus synchronisierten US-Teleshopping-Spots. Oh mein Gott, Bob, das ist ja unglaublich. So viele Möglichkeiten, einen Gemüsehobel zu verwenden. Ich muss mir an dem Kopf fassen.

„Es ist sehr angenehm, auf einem Weg zu laufen, der mit Holzbohlen gepflastert ist.“

„Das Bewusstsein für die Umwelt scheint hier wirklich überall sichtbar zu sein.“

„Denkst Du nicht auch, dass die spritzenden Wassertropfen wie Perlen aussehen?“

„Der Urwald ist ein großes natürliches Sauerstoffcafé.“

Falls wir uns also demnächst auch Chinesisch unterhalten, freut euch auf kluge Sätze. Denkst Du nicht auch, dass die spritzenden Wassertropfen wie eine englische Zeitung aussehen? Das Bewusstsein für dieses und jenes scheint hier wirklich überall sichtbar zu sein. Es ist sehr angenehm, auf einem Weg zu laufen, der mit Teigtaschen gepflastert ist.

(Foto aus Jiuzhaigou von Augapfel bei Flickr.)

Die vierte China-Woche in Links

Schon vier Wochen von drei Monaten rum – das ging flott. Und weil es eine Recherchewoche war, bin ich viel zum Lesen gekommen. Hier ein paar Texte zu aktuellen und zu hintergründigen Themen.

Censorship Scandal Reaching Over 1,000 Miles Is Exposed On China’s Twitter – Yueran Zhang über einen Fall von Pressezensur, der durch Social Media bekannt wurde. Streisand effect, anyone? „On one hand, the incident unveils the potentially breathtaking extent of China’s already rigid system of news censorship. On the other, the influx of strident netizen reactions evinces the power of social media.“

China Announces Plans To Reform Labor Camp System After Another Huge Controversy Spreads Online – Adam Taylor über die noch recht vagen Akündigungen, er könnte sich etwas an den chinesischen Arbeitslagern ändern. „The news comes just months after online controversy when a mother seeking justice for her raped daughter was herself sentenced to 18 months in a camp.“

China Rich List – Forbes macht ja gerne mal Listen, aktuell eine der 100 reichsten Chinesen.

Go-Abroad Investors Find Deals in Deutschland – Zhang Hong erklärt, warum Deutschland für chinesische Investoren derzeit der attraktivste europäische Markt ist. „Leading the list of popular investment targets are what experts call the nation’s „hidden champions“ – powerhouse companies that lead in specific market segments, such as dye making and special construction machinery. “

Huawei, ZTE Give China Opportunity to Spy, Report Says – Eric Engleman über die Vermutung, dass zwei große chinesische Hersteller von Telefonzubehör Spionage möglich machen. “ “Based on available classified and unclassified information, Huawei and ZTE cannot be trusted to be free of foreign state influence and thus pose a security threat to the United States and to our systems,” says the report.“

 

Dieses Exemplar von „Change“ und eines von „Red Sorghum“ hab ich gestern bei „The Bookworm“ gekauft. Damit war alles von Mo Yan dort ausverkauft.

How did China’s Mo Yan win the Nobel Prize for literature? – Johan Ahlander ordnet für Reuters die Entscheidung ein, dem chinesischen Autor Mo Yan den Literaturnobelpreis zuzusprechen. „Some of his books have been banned as „provocative and vulgar“ by Chinese authorities but he has also been criticised as being too close to the Communist Party.“

How did Mo Yan win China’s first Nobel Prize in Literature? – ähnliche Überschrift, gleiches Thema, komplett andere Perspektive: Yan Hao schreibt für den englischen Dienst der staatlichen Nachrichtenagentur Xinhua über den Nobelpreisträger: „The breakthrough of the Nobel Prize in Literature also came ahead of a key national congress of the Communist Party of China (CPC), which has called for cultural self-consciousness and self-confidence of the Chinese nation.

Spur der Steine – in Shanghai – Nina Trentmann über Pläne, das frühere jüdische Viertel von Shanghai zu retten. „Tilanqiao soll nun, später als andere Viertel Shanghais, hergerichtet werden. Doch statt Bagger und Abrissbirne soll der Restaurator kommen – die Stadtverwaltung und zwei Universitäten wollen so den historischen Charakter des ehemaligen jüdischen Gettos bewahren.“

Time’s Hannah Beech Discusses China’s Next Leader Xi Jinping – den „nächsten Führer der unfreien Welt“ nennt die Zeitschrift TIME den kommenden KP-Generalsekretär Xi Jinping. Hannah Beech berichtet über ihre Recherchen zu der Titelgeschichte.

Video of autistic child being beaten provokes Internet outrage – Jaime FlorCruz über ein Video, in dem offenbar ein autistisches Mädchen von einer Kindergärtnerin geschlagen wird. „Prevalence of autism (…)  is largely underestimated because many Chinese doctors, parents and teachers typically do not know enough about the condition to be able to identify and diagnose it.“

What Famous Blogger’s New iPhone & iPad App Means for Censorship in China – Liz Carter stellt Han Hans neue App vor und erklärt, warum Apps ein Weg sein können, die Zensur in China zu umgehen. „Because of the speed and quantity of online content, authorities have been incapable of enforcing complete information blackouts.“

Der wichtigste Mitarbeiter der US-Botschaft in Peking

Streng nach Organigramm arbeitet in der amerikanischen Botschaft hier in Peking natürlich niemand, der wichtiger ist als der Botschafter. Gary F. Locke war schon Obamas Wirtschaftsminister, davor Gouverneur von Washington, außerdem ist er der erste US-Botschafter in China, der selbst chinesische Wurzeln hat. Kein ganz unwichtiger Mann, sicherlich.

Deutlich mehr Macht hat aber einer seiner Mitarbeiter. Keine Ahnung, wie er heißt oder was er vorher so gemacht hat. In seinem aktuellen Job jedenfalls entscheidet er, wie meine Mitbewohner und ich unsere Tage verbringen. Drinnen oder draußen? Museum oder Straßenbummel? Wenn raus, dann wann am Tag? Für Mitbewohner 2, der ziemlich sportlich ist, entscheidet der Botschaftsmann, ob im Freien gelaufen wird oder im Fitness-Studio. Und für uns alle, ob ein Maskentag ist oder kein Maskentag.

Ausgeübt wird diese Macht beiläufig und gut organisiert. Mit einem Tweet pro Stunde. Der hier zum Beispiel erklärt, warum ich mich heute zum Arbeiten nicht in den Innenhof gesetzt habe, sondern ins Café.

 

Wobei „very unhealthy“, sehr ungesund, noch nicht das obere Ende der Skala ist. Schließlich gibt es noch „hazardous“, gefährlich. Schon „ungesund“ kann bedeuten: Kratzen im Hals, Husten, eine Sicht wie bei leichtem Nebel. Ein Segen, wenn es dann, wie in der Nacht zu Dienstag, regnet und den Dreck aus der Luft wäscht. Dann meldet der Botschafts-Account:

 

Immer im Winter wird die Luftverschmutzung schlimmer, sagen die Pekinger. Was das bedeutet, zeigen diese Fotos hier. Ich hoffe, der wichtigste Botschaftsmann hat eine gute Maske und einen kurzen Weg zur Arbeit.