Schon lange, bevor Putin mit seinem Einfuhrverbot Lebensmittel zu einem Russland-Thema gemacht hat, hat mich hier im Supermarkt etwas fasziniert. Schließlich kennt, wer seine Einkäufe bisher in Deutschland erledigt hat, das hier:
Flüssigseife. Spüli. Sowas, sagt die Gewohnheit, gehört in diese Art von Verpackung. Und wie heißt die überhaupt? Sicher, dem Sinn nach ist das ein Nachfüllpack, und wer ihn direkt kauft, ohne etwas damit nachfüllen zu wollen, löst üble philosophische Fragen aus. Aber wie nennt sich die Form, wenn nicht nach der Funktion?
Gut, wenn man wen kennt, der wen kennt, der nicht nur als Kunde in den Supermarkt geht und darum die Antwort weiß: Softpack. Im Russischen muss das einer der häufigsten Begriffe überhaupt sein, denn hier sind sie ein bisschen kreativer, was die Verwendung dieser Verpackung angeht.
Von oben links nach unten rechts sind das hier softverpackte Waldpilzsoße, Meerrettich, Senf, Ketchup, normale Mayo und welche mit/aus Wachteleiern. Keine Tube, keine Flasche, kein Tetrapack, kein Schraubglas. Nur Softpack, das reine Softpack und nichts außer Softpack.
Ach so, sagte ich, sie seien hier „ein bisschen kreativer“ beim Einsatz von Softpacks? Ich meinte „deutlich kreativer“.
Reis und Hirse, Buchweizen und Grieß. Dass man die bequem aus diesem kleinen Plastikhals-Stöpselstummel rausschütteln kann, scheint höchstens beim Grieß plausibel. Spätestens beim Buchweizen sucht, wer nicht extremer Fan von Slow Food ist, nach der Schere.
Gut also, dass das alles war, was er im Softpack kauft, der Russe.
Ja okay, und Zucker.
Und Schmelzkäse.
Und Erdbeermarmelade.
Und Kaffeesahne.
Und Bolognesesauce.
(Danke an Udo für die „Softpack“-Vokabel und die Erklärung, warum Supermarkt-Mitarbeiter Softpacks hassen.)
Ein Gedanke zu „Der Russe ist einer, der Softpacks liebt“